Rodenbachs Gewerbegebiet ohne Entwicklungskonzept
Die Gewerbesteuer ist eine zentrale Einnahmequelle für die Gemeinde Rodenbach. Für die Jahre bis 2026 plant die Gemeinde hohe Beträge von über 4,9 bis 5,7 Millionen Euro ein. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der Gewerbesteuer für die kommunalen Finanzen. Doch gleichzeitig fehlt es bislang an konkreten Maßnahmen, um das Gewerbegebiet gezielt zu entwickeln und somit die Basis für nachhaltige Einnahmen langfristig zu sichern, obwohl es nicht an einem konkreten Antrag für ein Entwicklungskonzept mangelte.
Trotz der alarmierenden Volatilität der Gewerbesteuereinnahmen, die im Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss bereits vor geraumer Zeit thematisiert wurde, sind im Rodenbacher Doppelhaushalt keine Investitionen oder Strategien enthalten, die eine Stärkung des Gewerbegebiets gewährleisten. Eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik sollte dagegen auf eine aktive Förderung des Standortes setzen. Dies umfasst wichtige Punkte wie die Erschließung neuer Flächen, den Ausbau der Infrastruktur, die Entwicklung von Vermarktungskonzepten sowie die Optimierung der Rahmenbedingungen für bestehende und neue Gewerbebetriebe.
Während in den benachbarten Gemeinden wie Erlensee, Maintal, Hanau und Schöneck neue Rechenzentren in Planung sind, vertraut die Gemeinde Rodenbach auf die bestehenden Gewerbebetriebe und deren Abgaben. Die räumliche Nähe zu Verkehrsanbindungen, Glasfaserinfrastruktur sowie einer wachsenden Wirtschaftslandschaft im Main-Kinzig-Kreis macht Rodenbach jedoch mit Sicherheit für viele Rechenzentrum-Betreiber attraktiv.
Ohne eine solche strategische Weiterentwicklung droht Rodenbach, die Einnahmen aus der Gewerbesteuer langfristig zu verlieren oder zumindest nicht stabil halten zu können. Das würde die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde erheblich einschränken.
Daher ist es dringend erforderlich, dass die Verwaltung zeitnah konkrete Vorschläge für die Entwicklung des Gewerbegebiets vorlegt und die dafür notwendigen Mittel kalkuliert. Nur so kann die wirtschaftliche Grundlage der Gemeinde gesichert und die Attraktivität des Standorts gesteigert werden – zum Vorteil von Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen.
